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foodwatch-Marktcheck Kinderlebensmittel

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Produkt-Auswahl

foodwatch hat in einer Recherche in Berliner Supermärkten und ergänzend im Internet zwischen April 2011 und Februar 2012 1.514 Produkte identifiziert, die sich in ihrer Aufmachung oder Platzierung durch den Hersteller an Kinder richten. Dies ist der Fall, wenn die Verpackung mithilfe von Comic- oder anderen bei Kindern beliebten Figuren gestaltet ist, das Produkt mit Gewinnspielen für Spielzeug, Freizeitparks etc. vermarktet wird, der Hersteller es ausdrücklich als „Kinder"-Produkt oder „für Kids" auslobt oder es mit Slogans wie „für Groß und Klein" sowie mithilfe von Spielen und Aktivitäten beworben wird, die hauptsächlich Kinder ansprechen (Onlineclubs, Tipps für Schulreferate etc.). Auch wenn sich auf den Verpackungen oder in der Werbung verniedlichte Darstellungen von Lebensmitteln (etwa Schokolinsen mit Augen oder Händen und Füßen) sowie Comictiere fanden, wurde das Produkt mit einbezogen.

Babynahrung (Breie, Milchnahrung) war nicht Teil des Marktchecks; von Babynahrungsherstellern angebotene Produkte, die jedoch auch ältere Kinder noch verzehren (vor allem Getränke, Snacks, nicht pürierte Fertigmahlzeiten) und für Kinder zwischen 1 und 3 Jahren vermarktet werden, sind mit in die Auswertung eingeflossen.

Es ist davon auszugehen, dass die identifizierten Produkte nicht den gesamten Kinderlebensmittelmarkt in Deutschland abdecken. Insbesondere Produkte von kleinen oder Import-Unternehmen, die nur in kleinen Stückzahlen oder lokal begrenzt verkauft werden, konnten nicht in ihrer Gesamtheit erfasst werden. Da jedoch Unternehmen, die ihre Produkte deutschlandweit verkaufen, dominieren, kann die Auswahl als repräsentativ gelten.

Bewertung

Das Ergebnis: Die „grünen" Produkte (jene, die häufig verzehrt werden sollten), muss man mit der Lupe suchen, während „rote" Produkte (jene, die Kinder selten und nur in kleinen Mengen essen sollten, das Angebot dominieren. Das heißt, der allergrößte Teil der Kinderlebensmittel sind ungesunde, süße und fettige Snacks.

Rund 73 Prozent der Kinderprodukte fallen nach aid-Kriterien in die „rote" Kategorie der „süßen und fetten Snacks". Das bedeutet, dass von diesen Produkten täglich nicht mehr als eine Handvoll gegessen werden soll. Insgesamt enthalten fallen fast 79 Prozent aller von foodwatch gefundenen Kinderprodukte zumindest teilweise in die Kategorie „rot" (inklusive „gelb-rot", „grün-rot", „grün-gelb-rot").

6 Prozent der Produkte bekommen die Farbe Gelb, es handelt sich vor allem um gezuckerte Milchprodukte, in denen auch schon zwischen 5 und 6 Stück Würfelzucker pro 100 Gramm stecken können.

Nur 12,4 Prozent der Produkte können der grünen Kategorie zugeordnet werden. Bei diesen handelt es sich meist um Saft oder Saftschorlen, die zwar nach den Kriterien des aid ab und zu eine Portion Obst ersetzen können - und deshalb grün sind - jedoch gleichzeitig auch viel Zucker enthalten.

foodwatch e.V., foodwatch-Marktcheck Kinderlebensmittel

www.foodwatch.de/marktcheck